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Meine
Mama heißt Julia. Manchmal macht sie sich zu viele Sorgen. Ich
glaube, ich würde sie auch mögen, wenn sie nicht meine Mutter
wäre. Meine Mama tröstet mich. Man kann sehr gut mir ihr
reden. Über alles.
Sie und Papa lieben sich noch immer. Manchmal so, als wären sie
frisch
zusammen. Das ist bei den Eltern meiner Freundinnen anders. Sie ist
sehr hübsch. Manchmal übertreibt sie, wenn sie redet. Es ist
nicht so einfach, mehr über sie zu sagen.
Franziska ist sehr lebenshungrig. Einerseits finde ich das toll,
andererseits habe ich manchmal Angst, dass sie sich zu viel vornimmt
und der Stress zu groß wird. Ich finde es sehr schön, dass
sie mir viel aus ihrem Leben erzählt. Ich fürchte mich ein
wenig vor nächstem Herbst, wenn sie nicht mehr dauerhaft bei uns
wohnen wird, weil sie dann mit der Schule fertig ist - sie wird mir
fehlen.
Mutter und Tochter,
Tübingen, 2012
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